Die schlafende Schönheit am Zauberberg
6. August 2020Die traditionelle Falknerei in der Waldviertler Rosenburg
18. August 2020„Wir werden nun die Geräusche der Donau so wahrnehmen wir vor 300 Jahren“, sagt Kapitän Martin Zöberl und stellt den Motor ab. Nun steuert er die Tschaike mit einem sieben Meter langen Kehrruder in die entgegengesetzte Richtung. „Jetzt schwabbeln wir langsam den Fluss stromabwärts.“
Daubelfischer und Seeadler
Tatsächlich, plötzlich scheint es seltsam ruhig. Wir zählen die kleinen Holzhütten der Daubelfischer, die das Ufer säumen, über unseren Köpfen kreisen hunderte Schwalben. Während so mancher Fahrt fliegt ein Seeadler oder ein Schwarzstorch vorbei, auch ein Biber wurde schon gesichtet, im Herbst hört man oft das Röhren von Hirschen aus dem Wald.
Tschaiken waren Kriegsschiffe des Kaisers
Vom 16. Jhdt. bis Mitte des 19. Jhdt. wurden Tschaiken als Kriegsschiffe genutzt. Das kaiserliche Tschaikisten-Bataillon ruderte tagein, tagaus auf den langen und schmalen Holzschiffen die Donau auf und ab, um für den Ernstfall, einen feindlichen Angriff, fit zu sein. „Bis 1830 war in Klosterneuburg die rudernde Einheit des Kaisers stationiert,“ erzählt Zöberl. „Danach fuhr man mit Dampfschiffen.“ Die Tschaike, mit der er und seine Frau Sabine Bergauer Touristen durch die Donauauen schippern, wurde Plänen aus dem Jahr 1530 von einem Zillenbauer nachgebaut. Bei genügend Teilnehmer darf auf Wunsch auch selbst gerudert werden. „Stromaufwärts ist das aber ziemlich anstrengend,“ sagt der Kapitän.